Achterbahncheck: Medusa (Six Flags Discovery Kingdom)

Der Six Flags Park „Discovery Kingdom“ im Kalifornischen Vallejo ist eine Besonderheit innerhalb der Six Flags Gruppe: Neben den üblichen Thrillattraktionen verfügt der Park zusätzlich über einen Tierpark inklusive Delfinshow und Elefantengehege – während in den europäischen Freizeitparks Tiershows aus Tierschutzgründen (richtigerweise) immer seltener werden.

Neben der fragwürdigen Haltung von Tieren bietet der Park allerdings noch erwähnte Thrillrides, darunter auch den giftgrüne B&M Floorless-Coaster Medusa, der seit März 2000 seine Runden in dem amerikanischen Freizeitpark dreht.

Daten & Eindruck

Die Daten zum Layout klingen vielversprechend: Sieben Inversionen, namentlich ein Looping, Dive Loop, zwei Korkenzieher, eine Zero-G-Roll und einen Rollover. Designer der Achterbahn ist der rennomierte „Achterbahndesigner-Gott“ Dipl.-Ing. Werner Stengel. Beste Voraussetzungen für eine aufregende Fahrt also!

Und auch allein optisch ist die 45 Meter hohe Achterbahn mit der kreativen Farbwahl beeindruckend. Wie bei den hochwertigen B&M Achterbahnen üblich fährt sie sehr leise und ist einfach ästhetisch anzusehen. Beim zweiten Blick fällt die fehlende Thematisierung auf, bei einem zweiten Blick der relativ schlechte Zustand der Schienen – und schon fällt einem wieder ein, dass man sich in einem Six Flags Park befindet. Tolle Fahrgeschäfte, wenig Liebe zum Detail, wenig intensive Pflege.

Besonders übel wird der Anblick, sobald man den Lifthill hochfährt. Die „Medusa“ steht kreuz und quer auf dem (ehemaligen) Parkplatz, die Stützen wurden ohne großen Aufwand über diesen verteilt. Auf dem Boden sieht man sogar noch die alten Parkplatzmarkierungen. Weniger Mühe konnte man sich offensichtlich nicht geben.


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Die Fahrt

Wenn man den kahlen Wartebereich durchquert hat und in den bequemen Sitzschalen platzgenommen hat, beginnt die Fahrt mit einem Kettenlift. Die dabei erkennbaren Ausbesserungen an den Metallgittern sind dabei dann auch fast schon das Aufregendste der ganzen Fahrt, denn was nun folgt ist „unterwältigend“.

Ja, die Anlage fährt sich trotz des gehobenen Alters butterweich. Ja, die Anlage hat viele Inversionen.

Aber es bleibt eine ereignislose Fahrt, die ohne Höhen und Tiefen an einem vorüberfliegt. Medusa ist eine durchschnittliche Achterbahn mit einem Fahrtgefühl, das durchschnittlicher kaum geht und entsprechend schwer in Worte zu fassen ist.

Auch nach mehreren Fahrten bleibt das neutral-leere Gefühl, dass man eben zwar eine Achterbahn gefahren ist, aber nicht wirklich etwas von der Fahrt genießen konnte. Zu sanft ist die Fahrt, zu konstant die Belastung an den Körper. Die Fahrelemente reihen sich nacheinander ein, zugegeben in einer perfekten Kette und harmonisch verbunden – aber genau das ist das Problem. Man ist ständig „in motion“ und erkennt keine Unterschiede zwischen den Inversionen und der restlichen Streckenführung. Dadurch geht der Aha!-Effekt verloren. Nur die Blockbremse nimmt etwas Tempo raus und ermöglicht ein kurzes Durchatmen.

Die fehlende Thematisierung und mangelhafte Pflege tun ihr übrigens um den Eindruck von Mittelmäßigkeit zu bestätigen. So hinterlässt „Medusa“ leider keinen wirklich positiven Eindruck.

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