Film Review: You’re Driving Me Crazy (1991)

Darsteller: Norman Fell, Andrea Sadler, Dennis St John
Laufzeit: 1 Stunde, 23 Minuten

Set within a mental ward, doctors try to cope with people suffering from a variety of ailments. Among the afflicted are a young man who believes his parents are really from outer space, a murderous television producer, and a prominent fashion photographer obsessed with a motivational record.

Ich habe mir den Film hauptsächlich erstmal angetan, da er keinerlei Bewertungen auf Amazon hatte, mir völlig unbekannt ist und nach Trash-Film aussieht. Ein spannendes Abenteuer also 😉

Direkt vorweg: Ein wirklicher Horrorfilm ist „You’re Driving Me Crazy“ nicht. Es handelt sich eher um drei Mini-Psycho-Thriller mit übernatürlichen Elementen. Blut, Splatter oder ähnliches findet sich in dem Film nicht. Keine der Stories ist besonders gruselig oder unheimlich, sie sind eher vergleichbar mit einer Episode der Twilight Zone.

Bei dem „Film“ handelt es sich eigentlich um drei Filme, die von einer losen Rahmenhandlung zusammengehalten werden. Drei Psychologen treffen sich in der Cafeteria ihrer Klinik und erzählen von ihren merkwürdigsten Fällen.

(VORSICHT, LEICHTE SPOILER)

Story 1

Der erste Fall handelt von einem jungen Mann, der Stress mit seiner Freundin bekommt, weil er sie nicht seinen Eltern vorstellen will. Und das zurecht, die Eltern sind alles andere als normal. Sie reden scheinbar per Gedankenübertragung, bewegen sich kaum und sehen in etwa so gesund aus wie eine sehr blasse Wasserleiche. Klarer Fall: Die Eltern sind Aliens! Zumindest denkt das der Protagonist, seine Freundin sieht das etwas anders.
Die Story ist ziemlich linear und eigentlich hat man direkt ab der ersten Minute eine grobe Ahnung, wie das enden wird. Dass die Eltern Aliens sind (oder sowas in der Richtung) war mir nach ca. 2 Minuten klar. Trotzdem: Die schauspielerische Leistung der beiden Hauptdarsteller ist für einen Low-Budget-Film gar nicht so schlecht. Und auch wenn die Story ungefähr so komplex ist wie die Steuererklärung eines Säuglings ist die Idee und die Umsetzung gar nicht so schlecht gelungen.

Story 2

Die zweite Geschichte handelt von einem TV-„Star“, der kleine Sketch-Comedy-Filme produziert. Diese sind leider ziemlich mies, und der Protagonist hat sichtliche Schwierigkeiten seine Filme an die Fernsehnetzwerke zu „pitchen“. Dazu kommt, dass er Schulden bei einem Kredithai (?) hat, der ungefähr so aufgedreht und nervig ist wie Chris Tucker auf Steroiden. Auch wenn die Rolle super schlecht geschrieben ist: Schauspielerisch wurde sie sehr gut umgesetzt. Das kann man vom Protagonisten leider nicht behaupten. Der Schauspieler ist selbst für „campy“-Verhältnisse so over the top, dass er unter dem Jupiter schweben müsste. Furchtbare Performance, und wirklich schwer zu ertragen. 
Naja, zurück zur Story: Kein Geld, kein beruflichen Erfolg und der Kredithai kommt mal zuhause vorbei. Klarer Fall, der muss sterben. Doch die Gewissensbisse holen ihn relativ schnell ein, denn als kurze Zeit später die beiden Vertreter des Fernsehnetzwerks vorbei kommen um sich das aktuelle und nächste Projekt erklären zu lassen, hört der Protagonist plötzlich Gelächter. Sein Leben wird ab sofort von einem „Laugh Track“ wie in Sitcoms begleitet, den nur er zu hören scheint. 
Das Ende selbst ist etwas schwach und die miese Performance des Protagonisten-Darstellers tut sein Übriges. An sich ist die Story die stärkste der drei Geschichten – einfach aufgrund der genialen Grundidee. Ein verzweifelter Drehbuchschreiber, der den ganzen Tag miserable Sitcoms schreibt, befindet sich in einer persönlichen Krise, die ironischerweise von einem „Laugh Track“ begleitet wird, der ihn in den Wahnsinn treibt. Coole Idee, schlecht umgesetzt und noch schlechter gespielt.

Story 3

Die dritte Story ist die schlechteste, meiner Meinung nach. Ein — ganz passabel gespielter — Mode-Fotograf erhält eine mysteriöse Schallplatte (hallo, liebe 80er, willkommen in diesem Film aus den 1990ern!), die offenbar einen hypnotischen Track enthält. Zuerst verwandelt sie die Katze des Fotografs in einen apathischen Haufen, schlussendlich den Fotografen selbst. Dieser ursprünglich sehr nette Typ verwandelt sich nun in einen aggressiven Junkie, der bei Shootings die Models schlecht behandelt, seine Freundin beleidigt und keinerlei Verpflichtungen mehr einhält. Schlussendlich wird er von Freundin und einem Arbeitskollegen gefunden, wie er als sabbernder Haufen auf dem Boden liegt. Die eher mittelmäßige schauspielerische Leistung aller drei Personen in der Schlussszene macht die Situation so abstrus, dass man sich fragt, ob die Regie am Set dabei laut lachen mussten. Ich würde es ihnen nicht verübeln.
Die Story ist furchtbar öde (Typ bekommt ’ne Schallplatte, die ihn hypnotisiert *gähn*), die Schauspieler sind „hit and miss“, die Regie ist etwas langsamer als bei den anderen beiden Stories: lange Shots, es kommt einfach kein „drive“ auf.

Und drumherum?

Am Ende der Rahmenstory gibt es natürlich noch einen Twist, den jeder schon längst erahnt hat. Den verrate ich hier aber erstmal nicht, denn er war zumindest sehr amüsant, weil er „out of nowhere“ kam.

Fazit

Generell ist das Budget dieser Film-Zusammenstellung gar nicht so gering gewesen. Ordentliche Sets, eine Hand voll erträglicher Schauspieler und zwei von drei Drehbücher sind gar nicht so übel. Ich vermute, dass es sich bei den drei Stories tatsächlich um Fernsehfilme handelt, die zusammengestellt wurden. Das würde das passable Produktionsbudget erklären. 

Insgesamt ein leckeres Gericht in drei Gängen mit Dessert, bei dem Trash-Fans zumindest bei zwei Gängen auf ihre Kost kommen. Außerdem gibt es noch ein leckeres Dessert in Form eines schon tausend Mal gegessenen Plot-Twists. Aber hey, Hauptsache es schmeckt, auch wenn man es schon dutzende Male vor sich hatte 😉

Außerdem positiv: Der Film ist relativ kurz und schmerzlos. Kann man sich also problemlos mal nebenbei anschauen.

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